Rindfleisch, Nachhaltigkeit und McDonald´s, passt das?

Die Worte Rindfleisch, Nachhaltigkeit und McDonald´s hört man nur selten in einem Zusammenhang. Auch ich als Landwirt bin vor meiner Zeit bei McDonald´s nur selten auf die Idee gekommen sie in einer Beziehung zu sehen. Doch jetzt ist alles anders, Grund dafür ist BEST Beef. BEST Beef ist das Bündnis für Exzellenz, Sicherheit und Transparenz im Bereich Rindfleisch. Große Worte, aber was steht eigentlich dahinter?

BEST Beef, was ist das?

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Ziel des Bündnisses ist es gute landwirtschaftliche Praxis in der Rinderhaltung durch ein praxisorientiertes Förderprogramm zu unterstützen. Dafür wurden drei Module entwickelt: Modul Haltung, Modul Fütterung und das Modul Management. Für die Erfüllung eines jeden Moduls müssen verschiedene Kriterien von den beteiligten Betrieben eingehalten werden. So wird beispielsweise die Laufstallhaltung oder die drei monatige Weidehaltung der Rinder gefördert. Um am BEST Beef Programm teilnehmen zu können, müssen die Landwirte nach einem einheitlichen Qualitätsstandard zertifiziert sein (QS, oder QS anerkannt).

Für die Einhaltung der Kriterien zahlen McDonald´s und seine Partner dem Landwirt einen Aufschlag auf den Schlachtpreis. Dieser Aufschlag richtet sich nach den erfüllten Modulen (siehe Abbildung). Der Landwirt kann die Kriterien einzelner, aber auch aller Module erfüllen. Um ein allumfassendes und dennoch praxistaugliches Programm zu entwickeln, waren neben McDonald´s auch Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Landwirtschaft und Verbänden beteiligt.

Das bedeutet BEST Beef für die Landwirtschaft

Ich bin Landwirt, daher stellt sich mir die Frage, was dieses Projekt für die Rinderhalter in Deutschland bedeutet. Momentan ist der Milchpreis so tief wie schon lange nicht mehr, viele Betriebe arbeiten derzeit nicht kostendeckend. Weiterhin wächst der öffentliche Druck auf die Landwirtschaft seit einigen Jahren stark an. Wie kann in dieser Situation ein Programm wie BEST Beef überhaupt helfen?

Den Lieferanten wird eine Abnahmesicherheit seitens McDonald´s zugesprochen, dies bedeutet auch Planungssicherheit und auch ein Stück weit Einkommenssicherheit. Die deutschen Rinderhalter befinden sich schon seit Jahren in einer Entwicklung hin zu artgerechten Haltungssystemen. Bemühungen in die artgerechte Haltung der Rinder werden dem Landwirt durch BEST Beef direkt honoriert, nicht nur von den Tieren, sondern auch mal von Abnehmern. Die Zuschläge für das Einhalten der Kriterien werden eins zu eins an den Landwirt weitergegeben. Die Kriterien sind praxisorientiert und die Teilnahme ist freiwillig. Wenn diese Qualität dann noch beim Kunden ankommt, entsteht eine Win-Win Situation für Gäste, Landwirt, McDonald´s und nicht zuletzt auch für das Tier.

Ein Blick in die Zukunft

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Das 2012 gestartete Projekt befindet sich aktuell noch in der Pilotphase, auch wenn über 2.100 beteiligte landwirtschaftliche Betriebe und über 39.500 gelieferte Rinder nach BEST Beef Standards (Stand 31.12.2015) dies nicht vermuten lassen. Nach erfolgreicher Pilotphase ist die Ausweitung des Projekts geplant. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass der Anteil der BEST Beef Rinder für McDonald´s weiter steigt und aus einem Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ein Sprung wird.

Zurück zur Ausgangsfrage

Nachhaltigkeit, ökologisch, ökonomisch und sozial – aus meiner Sicht erfüllt das Projekt BEST Beef diese Kriterien der Nachhaltigkeit sehr gut. So fördert BEST Beef die artgerechte Tierhaltung und Fütterung, den Landwirten wird eine Abnahmesicherheit zugesprochen und gleichzeitig wird aktiver Tierschutz honoriert. BEST Beef bringt Nachhaltigkeit, McDonald´s und Rindfleisch auf eine gelungene Art und Weise in einen Zusammenhang.

Vielleicht seht ihr das ja auch so!?

Unser Gastautor

Arne Kutschbach

Arne Kutschbach ist bei McDonald’s Deutschland in der Qualitätssicherung beschäftigt. Als ausgebildeter Landwirt bringt er wertvolle Erfahrungen aus der landwirtschaftlichen Praxis in das Unternehmen. Darüber hinaus hat er Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen studiert.

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Eine Antwort

  1. Mark Wallis

    Great article, Arne! Thanks for writing.


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