McDonald’s Umstellung: Eier ohne Kükentöten

Seit Jahresbeginn gibt es in Deutschland ein neues Gesetz, welches das Töten von männlichen Küken aus Legehennenrassen nicht mehr erlaubt. Die männlichen Küken müssen nun entweder aufgezogen oder bei der Geschlechtsbestimmung im Ei aussortiert werden.

Bei McDonald’s werden für die leckeren Frühstücksprodukte wie den McMuffin oder das McWrap Rührei Eier aus Freilandhaltung eingesetzt. Wir möchten euch in diesem Beitrag Informationen über Alternativen zum Kükentöten sowie zur Herkunft unserer verwendeten Eier geben.

Bildquelle: AMA

Bruderhahnaufzucht

Die Aufzucht der männlichen Küken wird oft auch Bruderhahnaufzucht genannt. Schätzungsweise werden derzeit in Deutschland in mindestens zwei Drittel der Fälle die männlichen Küken als sogenannte Bruderhähne aufgezogen [1]. Bedeutet konkret: Die Hähne werden zur Fleischproduktion gemästet und somit nicht direkt nach dem Schlüpfen getötet. Allerdings gibt es auch Nachteile: Durch die viel längere Mast ist der Futterverbrauch und auch die CO2-Bilanz der Bruderhähne wesentlich höher – ähnlich wie bei Masthähnchenrassen. Der Fleischanteil bei den Bruderhähnen ist trotzdem erheblich geringer als bei Masthähnchen. Bisher werden Produkte aus Bruderhahnfleisch auf dem Markt nur in geringem Umfang angeboten bzw. nachgefragt, hauptsächlich wegen des anderen Geschmacks und Konsistenz.

Geschlechtsfrüherkennung

Als weitere Lösung wird die Geschlechtsbestimmung im Brutei gesehen. Bereits in der Brüterei wird mithilfe von technischen Verfahren festgestellt, ob es sich um ein männliches oder ein weibliches Embryo im Ei handelt. Die Eier mit männlichen Embryonen werden aussortiert und als Tierfutter verwendet. Die Eier mit weiblichen Embryonen werden weiter bebrütet. Nach aktuellem Stand der Technik ist eine Geschlechtsfrüherkennung im Ei erst nach dem achten oder neunten Tag möglich. Ab 2024 sieht das Gesetz vor, dass eine Geschlechtsfrüherkennung ab dem 7. Bebrütungstag nicht mehr erlaubt ist. So soll verhindert werden, dass der Hühnerembryo bei dem Untersuchungsverfahren Schmerzen empfindet. Derzeit fehlen auch die Kapazitäten, um den Bedarf an Ei-Untersuchungen zu decken. Außerdem sind die hohen Kosten und vor allem die ethischen Gründe Anlass für die bisher geringe Anwendung des Verfahrens.

Und woher kommen unsere Eier jetzt?

Zusammen mit unserem Ei-Lieferanten ovofit haben wir die Möglichkeiten abgewogen und die Umstellung auf Eier ohne Kükentöten umgesetzt. Unsere Frühstückseier werden ab diesem Jahr zu 100% aus deutschen Eiern ohne Kükentöten mit Bruderhahnaufzucht hergestellt. Wir werden die weiteren Forschungen und Entwicklungen auf dem Markt beobachten und gegebenenfalls Alternativen berücksichtigen. Selbstverständlich beziehen wir für unsere Frühstücksprodukte, wie bereits seit 1999, nur Eier aus Freilandhaltung, die den McDonald’s Vorgaben entsprechen.


[1] Verbot seit 1. Januar: Kein Kükentöten – mehr Tierschutz? | tagesschau.de

Artikel teilen

Weitere Artikel


2 Antworten

  1. Florian

    Hallöchen,
    ich bin weiss Gott kein „Öko“ aber warum handelte McDonalds nicht schon vorher und nicht erst seitdem das neue Gesetz draussen ist? Vorallem gerade Ihr ja aktuell alles für den (Um-)welt Schutz umstellt … Find ich schade das soviele Unternehmen erst agieren wenn es ein Trend ist … Sinniger und Wahrheitsgetreuer wäre es wenn man sowas macht bevor der Trend Medial wird.


    1. Change M Team

      Vielen Dank für Ihre Frage! Die Einführung des Gesetzes wurde schon frühzeitig bekannt gegeben, was uns die Zeit gegeben hat, uns für eine solche weitreichende Änderung vorzubereiten. Denn für diese Umstellung ist für große Firmen eine mehrjährige Vorlaufzeit nötig. Dies liegt vor allem am großen Mengenbedarf an Eiern, den wir über hochspezialisierte Unternehmen wie ovofit decken, die wiederum mit zahlreichen weiteren Betrieben wie Brütereien zusammenarbeiten. Unsere Lieferanten mussten für die Umstellung auf Eier ohne Kükentöten mehrere Probleme lösen. Dies waren unter anderem die Herausforderungen bei der Bruderhahnaufzucht und die Vermarktung des Fleisches der Bruderhähne. Letzteres ist immer noch ein wichtiger Punkt, denn die Verbraucher sind das übliche Hähnchenfleisch gewohnt, so dass das festere, geschmacksintensivere Fleisch der Bruderhähne beim Konsumenten nur bedingt auf Akzeptanz stößt.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Maximale Bildgröße: 1 MB Erlaubte Bildformate: jpg, jpeg, gif, png Drop file here