Nachhaltiger Milchgenuss: Unser Lieferant OMIRA

Von OMIRA bekommen wir unsere laktosefreie Milch geliefert. Das Unternehmen wird von rund 2.660 Milcherzeugern aus den Regionen Bodensee, Schwarzwald, der Schwäbischen Alb, dem Allgäu sowie aus Voralberg beliefert. Laut Website verarbeitet OMIRA pro Jahr ca. 822,1 Mio. Kilogramm Milch. Qualität ist für OMIRA sehr wichtig. Deshalb sind ihre Betriebe mit IFS zertifiziert. Ein erfolgreiches Unternehmen also – Doch was genau macht das Unternehmen eigentlich bezüglich Nachhaltigkeit? In unserem Interview erzählt uns OMIRA davon.

Change M: „Vor welchen Herausforderungen steht OMIRA hinsichtlich Nachhaltigkeit?“

Die besondere Herausforderung liegt für uns als Molkerei darin, die gesamte Lieferkette in den Nachhaltigkeits-Prozess einzubinden und unseren Nachhaltigkeits-Gedanken an unsere Stakeholder weiterzugeben.

Change M: „Wie engagiert sich OMIRA für mehr Nachhaltigkeit?“

Wir wissen, dass die Landwirtschaft und hier gerade auch die Milchviehhaltung Einfluss auf den Klimawandel hat. Deshalb haben wir 2015 begonnen, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Durch unser einzigartiges Konzept AgriClimateChange, das wir zusammen mit der Bodensee-Stiftung erarbeitet haben und dessen Umsetzung bereits als Pilotprojekt begonnen wurde, engagieren wir uns für mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft. So möchten wir mit unseren Landwirten Maßnahmen für klimaschonende Effekte auf den Höfen entwickeln, die gut realisierbar sind.

Change M: „Gibt es Projekte, auf die Sie besonders stolz sind?“

Wir sind zugegebenermaßen schon ein wenig stolz auf das, was wir bislang erreicht haben. Das betrifft beispielsweise diese drei Projekte:

Die OMIRA ist seit 2016 klimaneutral. Das bedeutet wir können Milchprodukte von der Milchanlieferung an unserem Werkstor bis zum Verlassen unserer Molkerei so herstellen, dass keine klimarelevanten Emissionen ausgestoßen werden.

Insgesamt sind wir bemüht, unsere Umwelteinflüsse so gering wie möglich zu halten. Die Abläufe in unserem Unternehmen basieren auf dem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen, Umweltverträglichkeit und Energieeinsparung. Als eine der ersten Maßnahmen in Sachen ökologische Nachhaltigkeit haben wir unseren CO₂-Fußabdruck (Carbon-Footprint) nach den Vorgaben des Kyoto-Protokolls ermitteln lassen. Der Auswertung folgte eine schnelle Umsetzung verschiedener Verbesserungsmaßnahmen mit dem Ziel, die Treibhausgas-Emissionen der OMIRA stetig zu verringern. Investitionen in energieeffiziente Prozesse, umweltfreundliche Technologien und erneuerbare Energien, die Nutzung von 100 % Ökostrom sowie die Reduzierung des Stromverbrauchs konnten unsere Treibhausgasbilanz schon erheblich verbessern.

Dennoch werden in unserer Molkerei weiterhin Treibhausgasemissionen anfallen, für deren Entstehung wir Verantwortung übernehmen. Daher kompensiert OMIRA diese Emissionen mit dem Kauf von Emissionszertifikaten. Weltweit haben Unternehmen die Möglichkeit, Klimaschutzprojekte in Drittländern zu unterstützen. So können sie ihre eigene CO₂-Bilanz ausgleichen. Ein sinnvolles Instrument der Umweltpolitik, um das globale Problem des Treibhausgaseffekts weltweit anzugehen. Für die OMIRA bedeutet dies, dass wir pro Tonne generiertem Treibhausgas einen bestimmten Betrag in von den Vereinten Nationen zertifizierte Projekte für erneuerbare Energien in Asien und Südamerika einzahlen und somit Projekte für den Einsatz von regenerativen Energien unterstützen. Weiterführende Informationen zu den Projekten sind unter: http://www.zukunftswerk.org/co2-50162.html zu finden.

Nun zum bereits erwähnten AgriClimateChange. In unserem Kooperationsprojekt „Klimaschutz auf landwirtschaftlichen Betrieben“ mit der Bodensee-Stiftung konnten wir erstmals mit dem Programm AgriClimateChange eine Energie- und Treibhausgasbilanz von 20 Milchviehbetrieben erstellen und auswerten. Auf Basis der Erhebung lässt sich durch gezielte praxisnahe Maßnahmen ein erhebliches Einsparpotential ableiten. Detaillierte Informationen hierzu veröffentlichen wir in unserem nächsten Nachhaltigkeitsbericht.

Das KUH-Konzept haben wir zusammen mit Prof. Johannes Holzner und seinem 22-köpfigen Team der Fakultät Landwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf entwickelt. Es handelt sich um ein umfassendes Konzept zur nachhaltigen Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe. Dabei steht KUH für die Nachhaltigkeitsbereiche Kuh, Umwelt und Hof. Jeder Bereich splittet sich wiederum in mehrere Unterthemen auf, denen verschiedene Maßnahmen zugeordnet werden. Eine dieser Maßnahmen ist die Konkretisierung von Tierindikatoren. Unser Ziel ist die Umsetzung und Verbesserung von ausgewählten Parametern im Bereich Tierwohl und Tiergesundheit. Speziell hierzu werden Maßnahmen, Fortbildungsangebote und Workshops für die Milcherzeuger entwickelt und durchgeführt.

Change M: „Welche Ziele hat sich OMIRA für die Zukunft gesetzt?“

Seitdem wir begonnen haben, das Nachhaltigkeitsprogramm aufzubauen, nutzen wir jede Möglichkeit, unsere Mitarbeiter, Kunden, Gesellschafter, Partner und andere Stakeholder aktiv in die Prozesse mit einzubinden. Ziel ist ein aktiver und transparenter Wissensaustausch zwischen allen beteiligten Interessensgruppen sowie die Förderung nachhaltigen Denkens im Unternehmen.

Im Bereich Energie und Ressourcen möchten wir beispielsweise unsere Energieeffizienz weiterhin steigern und Jahr für Jahr den Umgang mit natürlichen Ressourcen und umweltfreundliche Produktionsprozesse optimieren.

Ein besonderes Augenmerk liegt bei OMIRA natürlich auf den Mitarbeiten der Molkerei. Schließlich tragen sie alle entscheidend zum Unternehmenserfolg bei. Nach der Premiere in 2015 werden nun regelmäßige Mitarbeiter-Befragungen durchgeführt, anonym und mit standardisierten Fragebögen, um die Zufriedenheit der Beschäftigten zu ermitteln. Die wichtigsten Punkte der Analysen werden umgesetzt, um die Mitarbeiterzufriedenheit langfristig zu sichern. Unabhängig davon werden wir unsere werteorientierte Unternehmenskultur ausbauen und vor allem weiterhin eine offene, vertrauensvolle Kommunikation über alle Ebenen fördern.

Neben diesen Zielen gehören höchste Produktqualität, Prozesseffektivität, zufriedene Landwirte und die nachhaltige Förderung des Tierwohls zu den langfristigen Zielen der OMIRA.

Wir danken OMIRA für das interessante Gespräch. Wir sind stolz darauf, OMIRA als Partner zu haben.

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