Nachhaltige Saucen: Unser Lieferant Develey

Bereits in 5 Fakten über die Saucen bei McDonald’s und Die Salzgurke aus Bayern haben wir über Develey, unser Senf-, Ketchup-, Saucen- und Gurken-Lieferant, berichtet. Nun erzählt uns Develey im Interview, was Nachhaltigkeit für das Unternehmen bedeutet.

Change-M: Vor welchen Herausforderungen steht Develey hinsichtlich Nachhaltigkeit?

Develey ist ein familiengeführtes Unternehmen in 4. Generation, das McDonald’s seit über 40 Jahren mit Senf, Ketchup, Saucen und Gurken beliefert. Die Herausforderungen der nächsten Jahre sieht Develey zum einen im Klimawandel und den steigenden Energiepreisen sowie bei der Rohstoffsicherheit. Daher setzt hier unsere Nachhaltigkeitsstrategie an. Bei der Beschaffung der Rohwaren legen wir großen Wert auf Regionalität. Unsere Gurken bauen wir seit 1996 mit regionalen Vertragsbauern in Niederbayern an. Ebenso fördern wir den regionalen Anbau von Senf in Deutschland und steigern kontinuierlich unsere Anbauflächen. Eine weitere Herausforderung ist die Sensibilisierung unserer Mitarbeiter zum Thema Nachhaltigkeit. Wir möchten, dass sich jeder aktiv mit dem Thema auseinandersetzt und so zum Develey-Nachhaltigkeitsbotschafter wird.

Change-M: Wie engagiert sich Develey für mehr Nachhaltigkeit?

Als Familienunternehmen denken wir in Generationen und haben uns klare Ziele beim Klimaschutz gesetzt: Alle Standorte sollen bis 2020 klimaneutral sein! In Unterhaching haben wir dieses Ziel bereits  erreicht und produzieren dort seit 2013 klimaneutral. Seit 2003 zertifizieren wir unsere Standorte nach dem Umweltmanagementsystem ISO 14001. Seitdem konnten wir mit verschiedenen Energieeffizienzmaßnahmen an den einzelnen Standorten unseren Energiebedarf deutlich senken. Im Werk Unterhaching gewinnen wir Wärme aus der Tiefen-Geothermie und senken dadurch unseren CO2-Fußabdruck. Weiterhin haben wir eine neuartige Kälteanlage implementiert, die kein umweltschädliches Kältemittel ausstößt. Am Produktionsstandort Dingolfing haben wir eine Holzhackschnitzelanlage gebaut, die allein bei der Pasteurisierung einer Flasche Ketchup 90% CO2 einspart. Durch die Implementierung eines Blockheizkraftwerks konnten wir den Anteil der erneuerbaren Energien weiter ausbauen. In Pfarrkirchen, dem Standort des Gurkenanbaus, haben wir großflächig in eine Photovoltaik-Anlage investiert und nutzen so Strom aus eigener Erzeugung. Develey sieht seine Aufgaben für mehr Nachhaltigkeit aber nicht nur im Bereich Umwelt, sondern auch bei den Themen Qualität, gesellschaftliches Engagement, Rohwarenbeschaffung, Gesundheit, Diversity oder Demografie. 2016 ist Develey mit seinem Hauptsitz in Unterhaching erstmals nach dem umfassenden „ZNU-Standard nachhaltiger Wirtschaften Food“ zertifiziert worden und wird diese Zertifizierung kontinuierlich auf weitere Standorte ausbauen.

Change-M: Gibt es Projekte, auf die Sie besonders stolz sind?

Ein Projekt, das uns ganz besonders am Herzen liegt, sind die Wohlfühlabende für Familien in den Ronald McDonald Häusern. Diese Häuser bieten Familien, deren schwer kranke Kinder in benachbarten Kliniken und medizinischen Einrichtungen  behandelt werden, ein Zuhause auf Zeit. So wird es Eltern ermöglicht in der Nähe ihrer Kinder zu sein. Seit über 10 Jahren kochen Develey-Mitarbeiter einmal im Monat für die Familien im Ronald McDonald Haus in München-Harlaching, so dass die Bewohner einen Abend lang entspannen und Kräfte für den Klinikalltag sammeln können.  In den letzten Jahren wurde das Engagement auch auf andere Standorte ausgeweitet, so dass Develey mittlerweile in drei verschiedenen Städten für Familien schwerkranker Kinder kocht. 

Auch innerhalb des Unternehmens  identifizieren sich die Mitarbeiter immer mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit und bringen ihre Ideen in den Arbeitsalltag ein. Mit unserem integrierten Nachhaltigkeitsmanagementsystem weisen wir die Nachhaltigkeitsaufgaben immer direkt einem Mitarbeiter zu, in dessen Arbeitsbereich die Maßnahme fällt. Dadurch sensibilisieren wir unsere Mitarbeiter nicht nur für das Thema Nachhaltigkeit, sondern verteilen gleichzeitig die Aufgaben auf vielen Schultern, so dass sich jeder Mitarbeiter verantwortlich fühlt und seinen Beitrag zu einem nachhaltigeren Unternehmen leistet.

Change-M: Welche Ziele hat sich Develey für die Zukunft gesetzt?

Wir arbeiten momentan mit Hochdruck an unserem Ziel bis 2020 an allen Standorten klimaneutral zu sein. In Unterhaching haben wir dieses Ziel bereits 2013 erreicht. Durch weitere gezielte Investitionen in Anlagen für erneuerbare Energien und Techniken der Zukunft senken wir auch an den weiteren Produktionsorten unsere CO2-Emissionen so weit wie möglich. Der restliche Anteil der CO2-Emissionen, der trotz der umfassenden Maßnahmen noch entsteht, wird durch international anerkannte Zertifikate für ausgewählte Umweltprojekte kompensiert. Diese Projekte sparen andernorts eine äquivalente Menge an CO2-Emissionen ein, so dass die Emissionen zumindest bilanziell ausgeglichen werden. Zudem pflanzen wir in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendorganisation Plant-for-the-Planet ausreichend Bäume in Mexiko, um unsere CO2-Emissionen zusätzlich zu den Zertifikaten quasi doppelt zu neutralisieren. Diese Klimastrategie vom Standort Unterhaching weiten wir sukzessive auf alle anderen Standorte aus. Unabhängig von CO2-Zertifikaten haben wir mit Plant-for-the-Planet schon knapp 30.000 Bäume gepflanzt.

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