McDonald’s bekennt sich zu nachhaltigeren Eiweißfuttermitteln

Eiweißfuttermittel? Gibt es bei McDonald’s nun bald auch Proteinshakes wie im Fitnessstudio? Nein. Wenn wir über Eiweißfuttermittel reden, befinden wir uns ganz am Anfang unserer Wertschöpfungskette: bei den Futtermitteln für die Hähnchen, Legehennen, Rinder und Schweine. Insbesondere Masthähnchen und Legehennen benötigen einen hohen Anteil an Proteinen in ihrer Futterration. Dafür wird hauptsächlich Soja eingesetzt. Dieses wiederrum wird zu großen Teilen aus Südamerika importiert. Wer sich näher in dieses Thema einlesen will, der kann sich zum Beispiel den Bericht „Fleisch frisst Land“ vom WWF anschauen.

Wir bei McDonald’s Deutschland arbeiten seit längerem aktiv daran, die in unserer Wertschöpfungskette eingesetzten Eiweißfuttermittel nachhaltiger zu gestalten. Im diesem Rahmen haben wir uns in den letzten Jahren auch aktiv am „Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel“ beteiligt.

Forum für Nachhaltigere Eiweißfuttermittel

Im Forum diskutieren die Mitglieder, die aus Lebensmittel- und Futtermittelwirtschaft, Wissenschaft, NGOs und Vertretern aus Bundes- und Landesministerien bestehen, seit 2015 über Möglichkeiten und Ziele von nachhaltigeren Eiweißfuttermitteln in Deutschland.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie. Ziele sind eine nachhaltigere Produktion von Soja in Europa und Lateinamerika sowie der Einsatz von heimischen Eiweißfuttermitteln, wie Luzerne, Ackerbohnen und Erbsen, in der Fütterung in Deutschland.

Das Positionspapier

Im Oktober haben sich alle Mitglieder des Forums zu einem gemeinsamen Positionspapier bekannt, das über die letzten zwei Jahre hinweg erarbeitet wurde. Zudem haben die Mitglieder individuelle Zielsetzungen zur Förderung nachhaltigerer Eiweißfuttermittel formuliert. So auch McDonald’s Deutschland.

Unsere Maßnahmen für nachhaltigere Eiweißfuttermittel

  • Umstellung des Sojaanteils im Futter für die Legehennen auf zertifiziertes Europa Soja im Juli 2017
  • Einsatz von zertifiziert nachhaltigem (ProTerra, RTRS), gentechnikfreiem Soja in der Hähnchenmast
  • Fütterungsversuche in der Hähnchenmast mit Partnern in der Lieferkette sowie wissenschaftlicher Begleitung mit synthetischen Aminosäuren. Start: Q1/2017. Zielsetzung: Reduktion des Sojaanteils im Futter, Untersuchung des Einflusses der so veränderten Futter-Rezeptur auf die Tiergesundheit.

Die Umstellung des Futters unserer Legehennen auf zertifiziert nachhaltiges, gentechnikfreies Soja (Europa Soja) aus europäischen Anbaugebieten hat unser Lieferant ovofit mit großem Engagement wie geplant umgesetzt. Lediglich bei Marktengpässen, wie wir sie beispielsweise im Zuge des Fipronil-Themas erleben, müssen wir noch nicht-zertifiziertes Soja zukaufen.

Das Positionspapier des Forums sowie die individuellen Zielsetzungen aller Mitglieder findet ihr auf www.eiweissforum.de. Wir halten euch auf dem Laufenden, was die Fortschritte bei unseren Zielen und die Arbeit im Forum anbelangt. Wenn ihr mehr über das Futter unserer Hühner lesen möchten, hier geht’s zum Blog-Beitrag: Futter ganz nach eigenem Bedarf – über nachhaltige Legehennen-Haltung der Thanninger Freiheit

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2 Antworten

  1. Elodie Schaine

    Ist ja alles schön und gut nach nachhaltigerem Eiweißfutter zu suchen und daran zu arbeiten, aber wie wäre es denn mal das ganze Plastik wegzulassen? Der Kartonbecher braucht für mich keinen Plastikfilm mit Werbung, genauso wenig wie die Burger-Schachteln.

    Trotzdem kann ich das alles natürlich auch nachvollziehen. Ich habe zu dem Thema Verpackungsdesign auch einen sehr interessanten Artikel gefunden: “Warum Verpackungsdesign so wichtig ist (und immer wichtiger wird)” (https://www.lizenzero.de/blog/mehr-als-nur-schuetzende-huelle-warum-verpackungsdesign-so-wichtig-ist-und-immer-wichtiger-wird/).

    LG, Elodie


    1. Birgit Höfler-Schwarz

      Liebe Elodie, vielen Dank für deinen Kommentar. Wir arbeiten tatsächlich intensiv daran, Plastik in unseren Verpackungen weitestgehend zu reduzieren, siehe dazu auch unsere Artikel in der Rubrik „Verpackung & Recycling“. Bei den Getränkebechern können wir (noch) nicht ganz auf die Kunststoffbeschichtung verzichten, da sie sonst sofort durchweichen und die Verwendung von dickerem Papier auch keine gute Lösung wäre wegen des erhöhten Ressourcenverbrauchs. Aber gerade bei den Bechern setzen wir auf hochwertiges Recycling. So werden sie in den Restaurants separat gesammelt und stofflich verwertet, beispielsweise zu Rigipsplatten. Und bei unseren Eisbechern haben wir dieses Jahr eine umfassende Neuerung eingeführt: Sie bestehen nun fast ausschließlich aus Papier und werden mit einem Holzlöffel ausgegeben, siehe auch https://www.change-m.de/2020/06/02/einen-trinkhalm-zu-meiner-bestellung-bitte/.
      Herzlichen Gruß das ChangeM-Team


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