Nachhaltigkeit by design (or by disaster)

Veränderungen lange bewährter Konzepte, Ansichten oder Routinen gestalten sich oftmals als schwierig. Sei es auf persönlicher Ebene, im Unternehmen oder auf gesellschaftlicher Ebene. So scheitern Nachhaltigkeitsthemen des Öfteren an gesellschaftlichem Widerstand oder werden wirtschaftlichen Prämissen untergeordnet. Man denke hierbei beispielsweise nur an das Tempolimit oder eine höhere Kerosinsteuer.

Die derzeitige Krise und die damit zusammenhängenden Änderungen eröffnen allerdings Chancen, einige Prozesse in die richtige Richtung anzustoßen:

Homeoffice als Dauerlösung?

Die Arbeitswelt ist vor allem durch die rasant voranschreitende Digitalisierung in einem enormen Wandel. Work-live Balance, flexible Arbeitsverhältnisse und Homeoffice sind in aller Munde.

Im besonderen Maße erhielt das Homeoffice durch die Kontaktbeschränkungen im Rahmen der COVID-19 Pandemie Einzug in den Arbeitstag vieler Berufstätigen. Inzwischen haben sich viele an das Arbeiten von Zuhause gewöhnt und damit angefreundet. So entfällt der nervenaufreibende tägliche Arbeitsweg, und Familie und Arbeit lassen sich besser unter einen Hut bringen.

Auch Unternehmen kommen ins Grübeln und denken angesichts der enorm hohen Kosten, die Miete und Instandhaltung von Bürogebäuden beinhalten daran, das Homeoffice fest in den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeiter zu integrieren. So rechnet Facebook Chef Mark Zuckerberg damit, dass in den nächsten zehn Jahren jeder zweite Beschäftigte seines Unternehmens von Zuhause arbeitet.

Timeout für Inlandsflüge?

Die angesichts der Kontaktbeschränkungen und Reisewarnungen strauchelnden Airlines bekommen Druck von staatlicher Seite. So hat sich beispielsweise AirFrance im Gegenzug für Staatshilfen dazu verpflichtet, die CO2-Emissionen im Inland um 50 % zu reduzieren. Dazu wurde ein deutlicher Abbau der angebotenen Inlandsflüge ins Auge gefasst.

„Pop-up Radwege“

Als ein weiteres gelungenes Beispiel können hier auch die “Pop-up Radwege”, die momentan in vielen Innenstädten Deutschlands entstehen genannt werden. Der durch den Verzicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel, in denen Abstandsregelungen oft schwer einzuhalten sind aufkommende Fahrradboom zwingt Städte zur Anpassung ihrer Verkehrsplanung.

So werden kurzerhand ganze Fahrspuren über Nacht zu Fahrradwegen umfunktioniert, um den erhöhten Bedarf an Fahrradwegen zu decken. Dies könnte neuen Schwung in die herausfordernde Verkehrswende und nachhaltigere Umgestaltung unserer Innenstädte bringen.

Fazit:

Ich für meinen Teil hoffe, dass sich einige der positiven Veränderungen und Chancen, die sich gerade auftun, genutzt werden – sei es am Arbeitsplatz, auf dem Weg dahin oder durch eine Reduzierung der Inlandsflüge – um nachhaltigere Veränderungen zu etablieren.

Übrigens: wir haben die Krisenzeit genutzt und zwei Maßnahmen zur Plastikreduktion in den McDonald’s Restaurants eingeführt.

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